The Hartlib Papers

Title:Extracts From Poleman, Scribal Hand I & Hartlib, In German
Dating:15 August 1659 - September 19 1659
Ref:60/4/60A-69B: 60B-61B, 62B-63B, 65A-B, 66A-67B BLANK
Notes:Copies of first extract 60/4/66A at 60/4/80A, 60/4/107A & 60/4/186A (extended): Second extract 60/4/66A continues in another hand at 60/4/105A. Extract 60/4/69B continues at 60/4/139A.
[60/4/60A]

[Hartlib:]
                    Spiritus Vrinæ
     Ex literis Polmani No. 7 8. Sept. 19. 59.
Wir mussen aber vnterdessen [Hand I:] consultiren, wass wir den durch diese Catheteres immittiren wollen in die vesicam, damit der Stein solvirt werde. Der Helmontius sagt de Lithiasi Cap. 7. versum 23. in fine, quòd Spiritus è putrido lotio confectus, immissus in vesicam per indolentem catheterem [duclech?]. So nun Meinem Herrn oder H Clodio, oder anderen freunden etwas bessers bewust ist, so ists guth, so nicht, so muss der H. Stahl, oder ein ander laborant als balt in einen höltzeren Tonne einsetzen Vrinam, damit sie ein 4. oder 5. wochen in sich selbst putrificir, damit man nach geschehener putrifaction den Spiritum darauss machen, vnd derselbe als den schon fertig sey, wen die Catheteres von hier dort ankommen werden./.
[Hartlib:]        Ibidem. No. 8. Sept. 19: 59./.
[Hand I:]
- Solcher gestalt muste auch der Spiritus Vrinæ; dessen ich hier oben gedacht, auch corrosivisch seÿn, massen er sehr starck am geruch, vnd sehr fewrig am geschmack ist aber weit gefehlet: den solcher gestalt were es vnmüglich, dass er ohne erschreckliche pein solte können immitirt werden, wen er auch nur so sawer were als ein Citronen Safft, Massen alle acida vnd corrosiva feindlich vnd peinlich sein unseren lebens geiste; aber seine warmende vnd erweichende krafft macht es, dass er unserem leibe nicht peinlich, sondern vielmehr angenehm vnd wohlthunde ist./
[60/4/62A]

[Hartlib:]   Spiritus [Vim.?]       Digby.
     Ex literis Polemani No.8. Sept. 19. 59./
[Hand I:]
Auf des H Digby worte, da er also sagt; Sustineo contra universum mundum, ne unicum qvidem atomum [Spiritus?] uniri posse cum sali tartari fixo absque medio (intelligit aquam) conjungendi &c. muss ich nothwendig dieses erinnern; dass es zu beklagen, dass mancher so obstinat in seiner vorgefasten Meinung ist, dass er alle warhheit hie dan setzet den[altered] ich mit gutem gewissen vnd eigener Experientz sage, dass der [Spiritus?] absque ullo medio mit dem sali tartari fixo könne vereiniget werden; ja es ist dahin zu bringen, dass das sal tartari zerschmeltze in [Spirito?], wie sonsten ein Saltz im wasser zergehet: drumb solte man billich nicht so geschwinde zu vrtheilen seÿn; den es folgt gar nicht, Ich oder ein ander kan dieses oder jenes nicht verrichten, ergò, so ists vnmüglich &c. Auf solche weise verrigelt der Mensch ihm selber die thüre zur warheit vnd weissheit zu kommen./
[60/4/64A]

[Hartlib:]         Clodius et Clodiana.
     Ex literis Polemani No.7. Sept. 12. 59./
[Hand I:]
  Der H. wolle die præparationem Ludi∫ perfectissimam sciendum modum, suum novum Spiritu Salis totaliter überzutreiben, vnd 3 die præparation Nitri derer ich vor 8 tagen gedacht, durch welchen der mercurius irreducibilis solte werden, mir dieses mahl vor erst zu wege bringen: vnd so baldt es immermehr müglich, derer beschreibung mir zu senden. Zweiffele nicht des H. Authoritòt werde vom H Clodio nicht hindergesetzt, sondern obseqviosè respectirt werden: Erwarte[altered] auch unfehlbar etwas von solchem sehr kròftigen Spiritu Salis mit erster occasion per mare, vmb seine krafft recht zu vntersuchen. -
[Hartlib:]
               No.8. Sept. 19. 59./
Ich will nicht zweiffeln H. Clodius werde von seiner
               Tinctura Cinnaboris
                        Antimonio
                        Spirito Salis vnd
                        Talc Philosophico resolvente omnia
                              in Salis naturam
mit ehesten vnd gar gewissen Passagiers per mare vbersenden, welches alles Ich wiederumb mit allem so in meinen vermogen<TRANS SWITCH="2"></TRANS> wenigen<TRANS SWITCH="1"></TRANS> ist von grunde des herzens zu verschulden erbötig bin.
     Id. No.8. Sept. 19. 59./
[Hand I:]
Dass H. Clodius dem H, versprochen, mir seinen Process des newen Spiritus Sali zu communiciren, solchs ist mir gar [catchword: lieb]
[60/4/64B]

lieb zu hören, wegen meiner grossen delectation, so ich in der mannigfeltigkeit der natürlichen weissheit empfinden, bitte derowegen Mein Herr wolle doch erhalten, damit ich solches balt erfahren möge, massen mich sehr darnach verlanget, vnd zwar so viel mehr verlanget mich solches zu wissen, weil Mein Herr schreibet, dass ihm dieser Spiritus so sehr wohl gethan, vnd wiedervmb steinlein abgetrieben; wesswegen ich grosse hoffnung habe diesen Spiritum noch viel höher zu exaltiren, so balt ich nur seine præparation erfahre; bitte derowegen Mein Herr wolle doch mit ehester post vom H. Clodio solchen process mir zu wege bringen: ich will auch nach des H zusage per mare mit ehester gelegenheit von solchem Spiritu etliche uncen erwarten, vmb etwas darmit zu vntersuchen.
[60/4/66A]

[Hartlib:]
               Gout.   Podagra.
     Ex literis Polemani No. 8. Sept. 19. 59./
Fur communication der Relation des Methodi Farnerianæ, so Er in curanda Podagra gebraucht, bedancke Ich mich, vnd lasse solches in seinem valor, darneben wissend dass noch weit kròftigere Medicamenta zu machen sein contra Podagram nemlich die Tincturæ Metallicæ von welchen der H. Farner vnd H. Zipfel vieleicht nit[altered] viel wissen.
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     Ib. No. 8. Sept. 19
- Also hat Spiritus Salis Tartari Volatilis auch in Podagram solche hulffe dass H. Zipfels mir wol bewustes Remedium nur als ein schatten hergegen ist. -----------------------
[60/4/68A]

               Propositiones et Pensa
                    Polemaniana.
          Ex literis Polemani Aug. 15. 59. Amsterdam./
     Der H. wolle dem geheimen Adepto in meinem Nahmen ein pahr wort zuschreiben dass Ich nicht allein hiervon. nemlich De Resolutione Ludi Helmontiani sondern auch von andren Hohen Magnalien Gottes vnd der Natur, so mir die barmhertzigkeit Gottes geoffenbahret, zu communiciren, vnd Ihn mit meinem Talento zu erfrewen willens sey, dafern Er gleiches gemuth gegen mir habe. -
- Ib. Der H. wolle meine wenigkeit dem[altered] vnbekandten Adepto bester massen recommendiren auch (quod Tibi in aurem dictum sit cordicitus rogo) versichern, dass Ich von sehr grossen Geheimnissen zu conferiren willens, so Er gleicher gestalt gegen mihr zu handlen willens ist./._
          No.6. Poleman Sept 5. 59./
- Ich sehe den letzten punct billich vorn an, weil Er das Bonum Publicum betrift, nach dessen beforderung in allen [Facultaten?], mein herz brennet als ein angezundetes fewer vnd solche herz innerliche liebe zum Algemeinen besten hat mich getrieben fur das Arcanum [Transmutationis?]
          Ex literis Polemani No 7. Sept. 12
- Wil Mein Herr nach meinem wenigen Erkendnuss wiederumb mit dergleichen begegnen, auf dass wir vns vnter
[60/4/68B]

einander mögen erbawen, vnd also die viel vnd manigfaltige weissheit Gottes vnter den kindern der gemein weisheit zu Ihrer Ergezligkeit vnd zum demutigen lobe des Schafers möge offenbahr werden/
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     NB vide Tit. Experimentum Lucrifera
      Ex Literis Polemani No.6. Sept. 5. 59./
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[Hand I:]
               Idem. 12 Sept. 59./
So ists auch gar meine Natur nicht mich mit vielen bekandt zu machen, den ich delectire mich sehr, soliter et pauperibus abjectis natum esse, vnd lasse der welt ihren prahl vnd aufschneÿdung. Also dass, wen gleich Glauber ein wahrer Philosophus were, ich wahrlich nicht so begierig sein würde in seine kundschafft zu kommen, wie die Welt pflegt zu thun, dass die Welt ist heutiges tages so falsch, dass man sich für der selbigen list nicht gnugsam huten kan. Ist also der allersicherste weg, sich nich mit vielen bekandt zu machen.
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  [Hartlib:] Ibid. [Hand I:] Dass der H Clodius nachdem der H. Ihm von meiner vnwürdigen persohn etwas ruhmliches vorgetragen, so vnverhofft vnd schlewnig zur guten affection bewogen, solchs is billich, dass (wie es der H saget) es Göttlicher Direction zuschreibet, welcher als wahrer beweget die gemüther der Menschen wie vnd worzu er will, drumb werde der Nahme des Allerhöchsten gepreisen. Ich erwarte nunmehr mit ehester post die frucht solcher zugethaner affection, welche zu ihrer völligen maturation zu bringen, der H [catchword: seinem]
[60/4/69A]

seinem fleiss nicht sparen wird, dessen bin ich beÿ mir versichert. Es ist nur eitel frewde, wen ich mit hertzlichen freunden mich in den wundern Gottes delectire, vnd erbawlich darvon handele.
[Hartlib:]
          Vid. Tit. Antilia No 7. Sept. 12.
               de [illeg. word] Pohmer Friedwalt his
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<right margin: Iuden Balsam.>
     Ib. Ich habe vernommen dass einige Christliche freundt willens sein meiner schwieger-Mutters-[buch?] den Iudischen Wund-balsam ins Englische zu vbersezen, wovon sie ein sehr guttes werck thun werden. Ich wolte aber dass sie noch ein wenig warten möchten, den Ich habe es corrigiret bey mir, welches gleich itzt gedruckt wird vnd in wenig wochen wird fertig sein, worbey den eine vorrede zu finden, in welcher etliche Particularia erzehlet werden, so bis hero nicht bekand gewesen, vnd die frommen herzen sehr erfreuen wird.
Ib. Mein Herr berichtet dass eine herliche Particularia Experimentum Lucrifera vorhanden, von welchem zwischen mir vnd H. Clodio [hinfurt?] solte gehandelt werden /. darvon etwas gewisses zu vernehmen Ich dan erwarten will So weit sich meine kraft erstrecken so wol mit einrathen als wurcklicher Aussarbeitung, solle es an mir im geringsten nicht mangeln. Wolte Gott Ich könte es
[60/4/69B]

nur einmal so weit bringen, dass Ich (wornach Ich schon so viel Iahr getrachtet) durch solche mittel erstlich etliche gutte freunde in vertrawligkeit <left margin: als bruder vnd rechte kinder Gottes> bey einander wohnend sehen möchte welches dan gar vol muglich vnd sehr wol zu thun ist, wan die Particularia nur etwas reichlich ausgeben, vnd die Laboros nicht gar zu viel zeit vnd arbeit wegnehmen; drumb wolle Mein Herr [hierin?] nit [illeg. word] sondern [wenn?] H Clodio dergleichen dinge bewust auf eheste Ihn incitiren, dergleichen Arcana zu communiciren, damit man die edle zeit wol vnd aufs beste anlegen möge zur freyheit vieler frommen herzen.
          Ex literis no.8. Sept. 19. 59./
               Pietas Polmaniana
Ich wil diessmal schliessen vnd Meinen Herrn der starken hand Gottes herzlich empfelen als welcher mòchtig genug seine schwache arme krancke kinder der gestalt in leib vnd seel zu stòrken, dass sie wieder aller Menschen verwunderung wieder aufgerichtet werden, ob sie gleich schwach vnd elend in aller augen scheinen. Den seine kraft ist allezeit erwiesen an denen die schwach sein vnd nichts vermögen, da kommet vnd [hulfet?] alsdan der starke Gott auf dass also wir arme kinder darauss lernen sollen dass es Gott gethan vnd Ihme also desto -